[152] 1B. Rudolphus (17. April), ein zu Bern um d. J. 1287 von den Juden gemarterter und ermordeter Knabe. Die Unthat wurde in dem Keller eines reichen Juden in der Maritgasse aus Haß gegen die Christen vollzogen. Der mit Wunden bedeckte Leichnam wurde aufgefunden und feierlich in der Pfarrkirche nahe bei dem Kreuzaltar begraben, welcher von dieser Zeit an nach ihm genannt wurde. Die Urheber des Mordes wurden vom Senate gerädert und die Uebrigen wegen Mitwissenschaft von dieser Ruchlosigkeit aus der Stadt vertrieben. Im J. 1421 wurde die erwähnte Kirche, das noch stehende herrliche St. Vincenzmünster, neu gebaut und der Leib des sel. Rudolphus wieder auf den Altar gesetzt; im J. 1528 wurde er unter die Erde gebracht. Die Diöcese Lausanne-Genf begeht am 17. April in den kirchlichen Tagzeiten sein Andenken. Bildnisse zeigen ihn schwer verwundet, wie ein Engel seine Seele in den Himmel geleitet; auf dem Boden liegt ein Messer. (II. 004.)
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