Rupertus, B. (3)

[166] 3B. Rupertus, Abb. (15. Aug.). Dieser sel. Abt zu Ottobeuren in Schwaben war zuerst Prior des St. Georgenklosters im Schwarzwalde und wurde vom Abte Theodegar nach Ottobeuren gesendet, und am 7. Nov. 1102 als Abt eingesetzt. Er zog ausgezeichnete Männer aus andern Klöstern herbei, nahm gottesfürchtige Laien als Brüder auf, und errichtete neben der Kirche auch ein Kloster für Jungfrauen, von welchen Einige als Reclusiunen starben. Er baute Kloster und Kirche von Grund auf; die Einweihung wurde am 1. Nov. 1126 durch die Bischöfe Herimann von Augsburg und Ulrich von Constanz vollzogen Jetzt ließen selbst Männer aus dem Adelstande sich in das Kloster aufnehmen, und erbauten die Genossenschaft durch ihre Demuth und ihren Bußeifer. Man befolgte die Regel nach den Satzungen von Clugny. Nachdem er 43 Jahre das Haus des Herrn mit Liebe, Geduld und Weisheit regiert hatte, schied er hochbetagt, in einem Alter von 123 Jahren von hinnen, am 15. Aug. 1145. So Lechner; nach neueren Angaben starb er aber schon im J. 1125. Um das J. 1145 war sein Grab in der Abteikirche bereits wegen der an demselben geschehenen Wunder vom Volke zahlreich besucht und verehrt. Erhebungen seiner Reliquien haben in den Jahren 1270,1554 und 1702 stattgefunden.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 166.
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