Serapia, S.S.

[253] S. S. Serapia (Seraphia) et Sabina, M. M. (29. Aug. al. 3., 4. Sept.) Als Todesjahr dieser hhl. Martyrinnen ist d. J. 120 angenommen. Die hl. Sabina lebte als Wittwe eines angesehenen Mannes, Namens Valentinus in der Provinz Umbrien; sie hatte eine Magd, Namens Serapia, manchmal auch Seropia und Seraphia geschrieben, die aus dem syrischen Antiochia gebürtig war. Diese war eine Christin und diente Gott mit heiligem Eifer im jungfräulichen Stande. Ihr Wandel machte solchen Eindruck auf ihre bis dahin noch heidnische Gebieterin, daß auch sie die christliche Religion annahm. Bald darauf zogen sie nach Rom, wo sie den getödteten Christen ein anständiges Begräbniß verschafften. Beim Wiederbeginn der Hadrian'schen Christenverfolgung ließ der Statthalter Beryllus die beiden Christinnen verhaften. Die Magd. welche sich in dem heidnischen Tempel zu opfern weigerte, weil sie selbst ein Tempel des heil. Geistes sei, ließ er zuerst zwei ägyptischen Lüstlingen preisgeben, und als diese gegen die Jungfrau, welcher ihr Engel zur Seite stand, nichts vermochten, dem peinlichen Verhör unterziehen, das mit ihrer Tödtung durch Schläge enden sollte. Der Richter schrieb nämlich das Wunder einer geheimen Zauberkraft zu, während die heil. Martyrin sagte: »Die Verehrer Christi wissen nichts von Zauberkünsten.« Aber bald ermüdeten die Henker, die Prügel sprangen entzwei, ein Splitter derselben flog dem Richter ins Auge, daß er daran erblindete. Darauf befahl er, sie zu enthaupten. Die hl. Sabina, welche aus Rücksicht auf ihre Geburt und ihre Freunde von der Todesstrafe noch frei blieb, erlangte im folgenden Jahre unter dem Präfecten Elpidius gleichfalls die Martyrerkrone. Die Bollandisten haben bewiesen, daß sie nicht in Umbrien, sondern zu Rom gelitten hat. Ihr Fest ist auf den 29. Aug. verzeichnet; auch verehrt man sie noch am 3. Sept., an welchem Tage im J. 430 eine Kirche unter der Anrufung der beiden heiligen Martyrinnen eingeweiht worden ist. Diese Kirche trägt jetzt nur den Namen der hl. Sabina Hier ruhet ihr heil. Leib unter dem Hochaltare (Piazxa II., 210). An derselben Stelle befand sich ihr elterliches Haus. Bis ins vorige Jahrhundert hat man hier die erste Fastenstation gefeiert; seitdem ist die vierzigstündige Andacht dafür eingeführt, wobei eine große Volksmenge erscheint. Bei Surius und Piazza stehen sie am 3. Sept. (VI. 496–504.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 253.
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