Tarsilla, S.

[429] S. Tarsilla (24. Dec.), eine Jungfrau, findet sich im Mart. Rom. Sie war eine Verwandte des hl. Papstes Gregorius d. Gr., welcher (dial. IV. 16) von ihr berichtet, daß sie zwar nicht als Klosterfrau, aber doch wie eine solche lebte, und öfter himmlische Erscheinungen halte. Eifriges Gebet, würdevolles Betragen und strenge Enthaltsamkeit führten sie allmählich auf den Gipfel der Heiligkeit. Ihr Hinscheiden wurde ihr durch eine Erscheinung des heil. Papstes Felix III. angezeigt. Als sie am andern Tage schwer erkrankte, bereitete sie sich auf den Tod. Einige Augenblicke ehe sie starb, rief sie den Umstehenden zu: »Zurück, zurück, Jesus kommt!« Gleich darauf hauchte sie ihre Seele aus, und ein lieblicher Wohlgeruch erfüllte ihre Wohnung. Beim Waschen ihres Leichnames fand sich, daß ihre Kniee vom Beten ganz hart geworden waren. Ihre Reliquien werden (Piazza, II. 572) bei St. Andreas auf Monte Celio verehrt.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 429.
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