[538] 24B. Thomas, Conf. (31. al. 7., 29. u. 30. Oct.) Dieser Selige führt bei Butler den Zunamen Bellacio, sonst auch von Reate oder Florenz. In der Nähe dieser Stadt, zu Lenari, war er geboren. Er führte in seiner Jugend längere Zeit ein ausgelassenes Leben, bis er durch die Bußpredigten des Franciscaners Johannes504 von Stronconium bekehrt und zum Eintritte in denselben Orden gebracht wurde. Später wurde er dessen Begleiter und Gehilfe bei den Missionen, welche er an verschiedenen Orten Italiens abhielt. Papst Martin V. verwendete ihn gegen die Fraticellen und Eugen IV. schickte ihn zu Missionszwecken nach der Levante; auf der Ueberfahrt gerieth er in türkische Gefangenschaft. Man warf ihn in eine zerfallene Cisterne, und ließ ihn mehrere Tage ohne Speise und Trank. Doch blieb er mit Gottes Hilfe wunderbar erhalten. Darauf wurde er um theures Geld losgekauft, kam wieder nach Italien zurück und fuhr fort, mehr durch sein strenges Bußleben als durch öffentliche Reden zur Nachfolge Christi aufzufordern. Noch ein zweites Mal entschloß er sich, den Türken das Evangelium zu verkünden, aber Gott lohnte schon seinen Willen und nahm ihn zu Reate noch vor seiner Abreise im J. 1447 zu sich. Die Ordensschriftsteller können nicht genug Wunderbares über diesen ihren Ordensbruder erzählen. Nachdem er durch strenges Fasten seinen Leib so zu sagen zum Schatten gemacht hatte, mußte dieser dem Fluge seines Geistes überall hin, selbst über die höchsten Waldbäume folgen. Als er einmal die eingefammelten Gaben nicht mehr zu tragen vermochte, rief er einen Hirsch herbei, welchem er die Last auflegte. Ein Wolf, der ihn im Walde betend antraf, setzte sich wie gezähmt zu seinen Füßen. Von allen diesen Wundern hat nicht ein einziges kirchliche Anerkennung gefunden Gleichwohl bestätigte Papst Clemens XIV. am 24. Aug. des J. 1771 in Anbetracht der unzweifelhaften Tugenden und Verdienste des Seligen und der an seinem Grabe geschehenen Wunder seine unvordenkliche Verehrung. Der Elenchus nennt ihn zum 30. October.