[578] S. Tychon Thaumaturgus, Ep. Conf. (16, Juni). Dieser hl. Bischof von Amathus (jetzt Limisso) auf der Insel Cypern war daselbst geboren und wurde von seinen gottessürchtigen Eltern frühzeitig zur Erlernung der hl. Schrift und Uebung guter Sitten angehalten. Der Knabe erlernte nicht bloß Alles was der Christ wissen und glauben muß, sondern vollzog es mit so großer Freudigkeit und so festem Gottvertrauen, daß er eines Tags zu seinem Vater auf den Vorhalt, warum er das ihm mitgegebene Brod, statt es auf den Markt zu bringen, an die Armen verschenkt habe, zur Entschuldigung antwortete, er habe es nicht verschenkt, sondern Gott zu leihen gegeben, der es bald wieder erstatten werde. Wirklich fand der Vater das Getreide auf dem Speicher wunderbar vermehrt. Als Jüngling wurde er zuerst zum Lector, dann zum Diacon der Kirche von Amathus, und zuletzt zum Bischofe dieser Stadt geweiht. Er bekehrte viele Heiden zum Christenthum und starb im 5. Jahrhundert. Wegen der vielen von ihm bei Lebzeiten, wie nach dem Tode gewirkten Wunder erhielt er den Namen Thaumaturgus d. i. Wunderthäter. Ein Rebzweig, welches er in die Erde steckte, wuchs sogleich der Art, daß bis nach beendigtem Gottesdienste reife Trauben daran hingen. Auf Abbildungen findet sich die Brodvertheilung an die Armen dargestellt; wie zum Lohne dafür bringt ihm ein Engel den Bischofsstab. (III. 93.)