[692] 5S. S. Victorianus ot Soc. M. M. (23. März). Diese heil. Martyrer stehen im Mart. Rom. und in den Martyrologien von Beda, Ado u. A. Der Bischof Victor von Vita hat uns in seiner Geschichte der Vandalischen Verfolgungen ihr Andenken erhalten. Sie starben im J. 484 für den Glauben an die wahre Gottheit Jesu; der hl. Victorianus aus Adrumetum (jetzt Hamamet) in der Landschaft Byzacium, ausgezeichnet durch Bildung und Rechtschaffenheit, war Proconsul von Carthago. Er genoß als solcher lange Zeit das vollste Vertrauen des Königes Hunnerich, eines wüthenden Arianers, indem er in größter Treue und Gewissenhaftigkeit alle seine Geschäfte besorgte. Als er aber seinem Glauben untreu werden sollte, erklärte er offen, lieber alle Qualen erdulden zu wollen, als den göttlichen Erlöser zu verleugnen. In der That mußte er ein langes schmerzliches Leiden bestehen. Zur nämlichen Zeit litten Andere in der Stadt Tapu, unter ihnen zwei heldenmüthige Brüder aus Aquä regiä (Königsbrunn). Zuerst wurden sie mit schweren Gewichten an den Füßen aufgehängt, bis sie gänzlich ohnmächtig wurden, und sich gegenseitig aufmuntern mußten, um nicht zu unterliegen. Sodann brannte man sie mit glühenden Eisen und riß ihnen mit spitzigen Hacken das Fleisch vom Leibe. Sie blieben aber standhaft bis zum Tode. Ebenso litten zwei Kaufleute aus Carthago, welche beide Frumentius hießen, den Tod für Christus. Sogar die unmündigen Kinder beharrten fest beim kathol. Glauben, so daß die Verfolgung zwar viele Martyrer, aber keine Abtrünnige erzeugte. Abbildungen zeigen sie in ihrem Martyrium auf der Folter, die Füße mit schweren Gewichten behängt. (III. 461.)