Wiro, S.

[819] S. Wiro. Ep. Conf. (8. al. 10. Mai). Dieser heil. Missionsbischof ist schon bei Behandlung der hhl. Plechelmus und Otgerus, mit welchen er Vaterland, Beruf und Arbeit theilte, erwähnt worden. Hier ist nur Folgendes noch zu ergänzen: Von Kindheit an (seine Geburt fällt in den Anfang des 7. Jahrh.) strebte er nach höherer Vollkommenheit. Als Jüngling wählte er sich die hhl. Patricius4, Cuthbertus1 und Columba4 zu Vorbildern seines spätern Lebens. Nachdem er zu Rom die bischöfliche Weihe empfangen hatte, wirkte er noch einige Zeit in seinem Vaterlande, setzte aber dann nach Belgien über, und erhielt von dem Herzoge Pipin von Heristal den Petersberg an der Roer, dermalen Odilienberg genannt, zum Wohnsitze angewiesen. Der Herzog blieb ihm auch allzeit gewogen, wählte ihn zum Beichtvater und bediente sich manchmal auch in weltlichen Angelegenheiten seines Rathes. Daher zählen ihn die Gegenden an der Roer und Maas zu ihren ersten Glaubenspredigern. Sein heiliges Leben ist durch die ihm gewidmete Verehrung, und auf seine Fürbitte geschehenen Gebetserhörungen bezeugt. Er starb reich an Jahren und Verdiensten zu Ende des 7. oder am Anfange des 8. Jahrh. und wurde in der Muttergotteskirche auf dem Peters- (Odilien-) Berge beigesetzt. Gegenwärtig ruhen seine Reliquien größtentheils in Roermonde, wo sie nach den Stürmen der Reformation im J. 1594 glücklich wieder aufgefunden wurden. Auch die Kirche auf dem Odilienberge erstand im folgenden Jahrh. aus den Ruinen, und wurde im J. 1686 zu Ehren des heil. Wiro eingeweiht und mit einem Theile seiner Reliquien bereichert. Hier wird sein Fest am 10. Mai gefeiert; in den Kalendern und im Mart. Rom. steht er zum 8. Mai. (II. 309–320.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 819.
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