[271] Damascus, Dimeschk, Hauptstadt eines türk. Paschaliks, am Fuße des Antilibanon in einem weiten, wohlbewässerten Thalbecken gelegen, in herrlicher, von den orientalischen Dichtern der alten und neuen Zeit gepriesener Lage, hat alte Mauern und Gräben zur Befestigung, 200 Moscheen u. über 150000 E. Die Stadt ist schmutzig wie alle orientalischen, hat aber eine sehr lebhafte Industrie in Baumwolle, Leder, Glas, Bijouterie etc. und ist noch immer ein Haupthandelsplatz als Ausgangspunkt von Syrien nach Arabien u. die Euphratgegenden; sie ist der Sammelplatz aller aus dem nördl. Orient nach Mekka ziehender Karawanen, so daß sie manchmal 50000 Fremde enthalten soll. Die Umgegend ist außerordentlich fruchtbar; Damascenerpflaumen, Rosen und Trauben sind weltberühmt. D. ist eine der ältesten Städte, die älteste aller noch stehenden, war schon zu Davids Zeiten die Hauptstadt eines syrischen Reichs, kurze Zeit unter israelitischer Herrschaft, gerieth dann im 8. Jahrh. vor Chr. in die Abhängigkeit von Assyrien und gehörte von dieser Zeit immer zu einem der großen Reiche, die sich über Syrien und Vorderasien nach einander ausdehnten. 632 n. Chr. wurde es die erste Residenz der Khalifen, als die Araber ihre Eroberungen zu einem Reiche organisirten; während der Kreuzzüge war es ein Hauptwaffenplatz der Moslemin, 1516 aber wurde es von Selim I. dem Reiche der osmanischen Türken einverleibt. 1832 nahm es Ibrahim Pascha, das Jahr 1840 aber machte der ägypt. Herrschaft ein Ende u. führte die türk. zurück.