Egge [1]

[502] Egge, Ackergeräthe zum Unterbringen der Saat und zur Lockerung und Reinigung des Bodens. – Daß nach dem Pflügen gut und sorgfältig geeggt werde, ist von größerer Wichtigkeit, als der Bauersmann im Allgemeinen zu vermuthen scheint, sonst würde er zweckmäßigere Geräthe dazu wählen. – Zum Unterbringen des Samens gebe man einen doppelten Strich mit der E. die Ackerbeete entlang und dann noch einen doppelten Strich in die Quere. Ist ein Feld sehr verunkrautet, namentlich mit Quecken, so kann ein 3- und 4maliges E.n nach jedem Pflügen vor der Saatfurche nöthig werden, um solches rein zu bekommen, zum Unterbringen der Saat aber kann leicht zu viel geeggt werden, so daß die Samen wieder heraufkommen; das Quereggen ist hierbei eine Hauptsache. Wesentlich ist auch, den rechten Zeitpunkt zum E.n zu treffen; das Feld darf weder zu naß noch zu trocken sein, zumal wenn der Boden bindig ist. – In England und Schottland sind E.n von Eisen längst im Gebrauche; schon mit eisernen Zähnen oder Zinken thun die E.n den Dienst weit besser. Eine vorzügliche, sehr wirksame E.form ist die Brabanter E.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 502.
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