Gottesdienst

[114] Gottesdienst, kann von der Gottesverehrung nur unterschieden werden, insofern man Form und Inhalt einer und derselben Sache, die äußeren religiösen Gebräuche u. die innere Andacht getrennt denkt. Im weitesten Sinne ist G. die Hingebung des Menschen in seinem ganzen Thun und Lassen an Gott, im engern die Anbetung und Verehrung Gottes und des Göttlichen in einer bestimmten Zeit, im engsten der mit Katechese und Predigt verbundene Cult. Die Unterschiede von öffentl. u. Privat-G. oder Hausandacht, von sonn- und feiertäglichem u. werktägigem, Früh- u. Nachmittags-G. u.s.f. sind an sich einleuchtend. Der öffentl. G. wird durch die Kirchenagenden (vergl. Agende) geordnet, den Mittelpunkt desselben bildet bei den Katholiken das heil. Meßopfer, bei den Protestanten die Predigt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 114.
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