Guillotine

[185] Guillotine (frz. gilljotihn), die mindestens dem Namen nach weltbekannte Köpfmaschine, besteht wesentl. aus 2 Säulen, welche oben durch ein Querholz verbunden sind u. zwischen denen vermittelst einer Kurbel ein schräg liegendes, scharfes u. schweres Messer mit solcher Kraft u. Schnelligkeit herabgelassen wird, daß es den in den Ausschnitt eines beweglichen Brettes gelegten Kopf des Verurtheilten augenblicklich vom Rumpfe trennt. Die G. war sehr früh im Orient und dem mittelalterl. Europa als Diele, Mannya, wälsche Falle bekannt, erhielt den Namen G. vom Arzte Guillotin, der auf ihre Einführung in Frankreich antrug, wurde am 25. April 1792 zum erstenmale gebraucht und weltberüchtigt als schuldloses Werkzeug der Mordlust der französ. Schreckensmänner, die sich auch in der Erfindung wandernder, eiserner Haus- u. süßer Desert-G.n gefielen. Die G. ist in Frankreich u. vielen andern Ländern im Gebrauch u. verdient unbedingt den Vorzug vor dem Köpfen u. Henken u.s.w. durch Scharfrichter.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 185.
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