[289] Heronsball und Heronsbrunnen und Heronsbrunnen, zwei von Heron in Alexandria ungefähr 120 v. Chr. erfundene Apparate, durch die man mittelst Luftdruckes Wasser zum Springen bringt. Der H.ball besteht aus einer hohlen Kugel, in die eine enge, außerhalb gewöhnlich mit einem Hahn verschließbare Röhre fast bis auf den Boden hinabreicht. Wird die Kugel zum Theil mit Wasser gefüllt und dann die Luft über derselben durch Einblasen oder mittelst einer Compressionsluftpumpe verdichtet, so drückt diese stärker auf das Wasser als die äußere Luft, und das Wasser springt deßhalb so lange aus der Röhre hervor, bis die Luft im Gefäße und die äußere Luft an Dichtigkeit gleich sind. Der H.brunnen besteht aus zwei über einander befindlichen luftdichten Gefäßen, deren oberes einen H.ball bildet mit einer tellerförmigen Decke, und mit dem untern Gefäße durch zwei Röhren verbunden ist. Die eine Röhre beginnt außen in der tellerförmigen Vertiefung des obern Gefäßes, [289] geht durch dieses hindurch und in das untere Gefäß bis nahe an dessen Boden; die andere Röhre beginnt an der Decke des untern Gefäßes und geht in das obere fast bis an die Decke desselben. Gießt man nun, nachdem das obere Gesäß zum Theil mit Wasser gefüllt worden, Wasser auf den äußeren Teller, so fließt dieses durch die längere Röhre in das untere Gefäß und verdichtet die darin befindliche Luft; diese Verdichtung erstreckt sich dann durch die andere Röhre auch auf die über dem Wasser des obern Gefäßes befindliche Luft, wodurch das Wasser wie in dem H.balle ausgetrieben wird. Da das ausströmende Wasser sich im Teller sammelt und wieder in das untere Gefäß abfließt, so dauert das Spritzen der Springröhre so lange, als diese noch inʼs Wasser reicht.