[308] Hildebrandslied, heißt das älteste Bruchstück der urgermanischen Heldensage, deren Gesänge Karl d. Gr. sammelte, seine Nachfolger wegen des Vorherrschens heidnischer Anschauungen vernichteten. Das Bruchstück des H.es, dessen Inhalt dem ostgoth. Sagenkreis angehört und das seltsame Verhältniß Hildebrands, eines Kampfgenossen Dietrichs von Bern, zu seinem Sohne Hadubrand behandelt, wurde im 9. Jahrh. von Mönchen zu Fulda in Stabreimen u. in althochdeutscher, zum Niederdeutschen hinneigender Mundart aufgezeichnet. [308] Handschrift zu Kassel; Ausgaben von W. Grimm, Lachmann, in Wackernagels Lesebuch. Volksmäßige Bearbeitung in dem aus der Nibelungenstrophe entstandenen s. g. Hildebrandston im 15. Jahrh. Noch im 17. Jahrh. war ein H. im Munde des Volkes; vgl. Uhlands »Dtsche. Volkslieder« 1. S. 330.