[724] Leben, der Gegensatz zu Leblosigkeit und Tod. Wir unterscheiden geistiges (s. Geist) und physisches L. Letzteres kommt allen Organismen zu; sie unterscheiden sich von den unorganischen Wesen äußerlich durch die Mannigfaltigkeit und Freiheit der Form, die bei den Mineralien geometrisch begränzt ist; sodann durch ihre chemische Zusammensetzung aus sog. organischen Radicalen, die ihrerseits aus 34 Elementarstoffen zusammengesetzt sind, endlich durch die sog. L.sthätigkeit. Diese besteht in der Selbsterhaltung, d.h. Ernährung, in der Aufnahme und Aneignung von neuen Stoffen, während gleichzeitig eine Ausscheidung von verbrauchten stattfindet, so daß der Organismus beständig erneuert wird; sodann in der Erhaltung der Gattung durch die Fortpflanzung. Das L. hat als alle Organismen in sich begreifend eine unendliche Stufenreihe, vom Pflanzen-L., dem die Bewegung nach außen fehlt, bis zum thierischen (s. animalisch) u. menschlichen L. Es wird durch den Tod beendigt, worauf eine vollständige Zersetzung des Organismus in seine elementaren Bestandtheile eintritt. Vergl. animalisch, Biologie, Organismus.
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Herder-1854: Beschauliches Leben
Kirchner-Michaelis-1907: Leben
Meyers-1905: Losung ums Leben · Tod und Leben · Leben · Ewiges Leben · Freie Bühne für modernes Leben
Pataky-1898: Frauen, unserer, Leben
Pierer-1857: Thierisches Leben · Vegetatives Leben · Leben [2] · Ewiges Leben · Leben [1]