Lymphe

[52] Lymphe, die aus dem Blute durch die Wandungen der Capillargefäße ausgeschwitzte, farblose Flüssigkeit, welche zur Ernährung der Organe und ihrer Gewebe dient. Der Ueberschuß dieser ausgeschwitzten Ernährungsflüssigkeit, welcher nicht zur Ernährung der Organe verwendet wurde, und mit ihm wahrscheinlich ein Theil der dem beständigen Wechsel des Stoffes gemäß wieder umgebildeten und flüssig gewordenen alten Gewebsbestandtheile, tritt in die Lymphgefäße über, um durch dieselben nach einiger in den Lymphdrüsen erlittenen Veränderung wieder ins Blut zurückgeführt zu werden. Diese L. der Lymphgefäße, auch L. im engern Sinne, ist eine schwachgelbliche, klare, durchsichtige Flüssigkeit, geruchlos und von schwach salzigem Geschmack, die in ihren Bestandtheilen dem Blute sehr ähnlich ist; sie enthält Eiweiß u. Faserstoff im aufgelösten Zustande. und eine Menge Kügelchen, die jedoch farblos sind u. kleiner als die Blutkügelchen. Auch in der chemischen Zusammensetzung stimmt die L. in der Hauptsache mit dem Blute überein.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 52.
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