Pizarro

[555] Pizarro, Francisco, geb. 1478 zu Truxillo, der natürliche Sohn eines Edelmanns, konnte nicht einmal lesen und schreiben, zeigte sich aber dennoch fähig Truppen zu führen, ein Land zu erobern u. zu organisiren. Er kam frühe als Soldat nach Amerika, war Gefährte Balboas, verband sich 1524 mit Luque u. Almagro u. entdeckte nach Ueberwindung unzähliger Schwierigkeiten Peru. Er ging hierauf nach Spanien, erhielt von Kaiser Karl V. die Erlaubniß zur Eroberung Perus mit selbstgeworbener Mannschaft, sowie den Oberbefehl und das Generalcapitanat. 1531 eroberte er Peru, überließ dem Almagro nur eine Statthalterschaft, wurde jedoch nur durch dessen Unterstützung bei einem allgemeinen Aufstande der Peruaner gerettet. Er täuschte ihn hierauf durch scheinbare Nachgibigkeit, überwältigte ihn später u. ließ ihn hinrichten. P. F. selbst fiel mit seinem Halbbruder Alcantara den 26. Juni 1541 durch eine Verschwörung der Officiere Almagros. Von seinen Brüdern kam der eine in dem Aufstande der Indianer um, der gewaltthätige und kühne Gonzalez, der sich gegen den Kaiser selbst empörte, wurde gefangen und hingerichtet, u. nur einer blieb am Leben, der nach Almagros Hinrichtung nach Spanien gesandt wurde, aber kein Gehör für die Rechtfertigung jener That sondern lebenslängliches Gefängniß fand. – Vgl. Peru.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 555.
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