Titanen

[486] Titanen, in der griech. Mythe die Kinder des Uranos u. der Gäa, bei Hesiod: Okeanos, Koios, Krios, Hyperion, Iapetos, Theia, Rheia, Themis, Mnemosyne, Phoibe, Thetys u. Kronos, mit welchen die orphische Theogonie noch Phorkys und Dione verbindet; später wurde der Name auf mehre Abkömmlinge der T. ausgedehnt z.B. Helios, Selene, Artemis, Leto, Pyrrha, Asteria, namentlich auch auf Prometheus u. Atlas. Die T. empörten sich gegen ihren Vater und stürzten ihn; das gleiche Schicksal aber widerfuhr ihnen durch Kronos Sohn Zeus, gegen welchen die T. vergebens kämpften (Titanomachie). Der Mythus von den T. hat sich offenbar nach verschiedenen Richtungen allmälig entfaltet, [486] die Grundlage desselben ist aber die Unterwerfung der Naturmächte unter die höhere göttliche Weltordnung.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 486-487.
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