Colchicum

[327] Colchicum.

Colchicum, Dod. J.B.

Colchicum commune, C.B.P. Tournef.

Colchicum Ephemerum, Lugd.

Colchicum, sive Strangulatorium & Ephemerum crocifolium & bulbifolium, Ad. Costæo, Lob.

Colchicum nigrum & subrubens, Cord. Hist.

Ephemerum venenosum, Amato.

Hermodactylus niger & rufus, Mesueo & Serapioni.

frantzösisch, Colchique, oder Mort au chien.

teutsch, Herbstblumen, Zeitlosen, Wiesen Zeitlosen, nackigte Huren.

Ist ein Gewächs, welches im Frühjahre drey oder vier Blätter, dem Lilienkraute nicht ungleich, von sich stösset. Zwischen denenselbigen und gerade von der Wurtzel, erheben sich drey oder vier lange und schlancke, weißlichte, zarte Röhrlein, die thun sich auf und breiten sich oben in sechs Theile aus, welche eine Lilie formiren, und purpurfarbig oder weiß sind. Diese Blume läst sich nicht eher, als im Herbste sehen. Wann sie vergangen, so erscheinet eine länglichte und schwärtzlichte Frucht mit dreyen Ecken, die sticket voller Samen, die schier gantz rund sind. Die Wurtzel bestehet aus zwey kleinen Knollen, deren einer fleischicht ist, der andere aber bärtig, und sind in eine röthlichte oder schwärtzlichte Schalen eingewickelt. Beyde diese Knollen stecken voller Milchsaft. Die Zeitlosen wachsen in den Wiesen, und auf den Bergen: führen viel Oel, phlegma, Sal volatile und fixum.

Die Wurtzel ist tödtlich, wann sie innerlich gebrauchet wird; dann sie läufft einem im Halse und in dem Magen auf, als wie ein Schwamm, daß einer ersticken muß.

Aeusserlich ausgeleget dienet sie wider die Flüsse und die Gicht.

Colchicum kommt von Colchis, weil dieses Gewächse ehedessen in der Landschaft Colchis in Levante,[327] jetzund Mingrelien genannt, gar sehr gemein gewesen.

Ephemerum kommt von δπὶ, und ἡμέρα, dies, der Tag, weil dieses Gewächses Blüte, gleichwie man sagt, nicht länger, als nur einen Tag soll dauern.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 327-328.
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