Jaca

[563] Jaca.

Jaca, Acost. Garz. Frag. Lugd.

Jaceros in Cælecut, Ludov. Romano.

Jaaca & Jaca, Linsc.

Ist ein grosser indianischer Baum, dessen Laub einer Hand breit ist, grün und licht von Farbe, und voller Adern. Es wächst in Malabar, auf ein und andern Inseln, an den Wassern hin. Die Frucht wächst an dem Stamme und an den dicksten Aesten: ist so dicke und so lang, als wie ein Kürbs, von Farbe dunckelgrün, mit einer dicken harten Schale überzogen, und auf allen Seiten gleichwie mit Diamanten versetzet, die an der Spitze einen kurtzen, grünen Stachel haben, dessen Spitze schwartz aussieht. Wann diese Frucht reiff ist, riecht sie vortrefflich wol. Es giebet ihrer zwey Sorten, die eine heisset Barca, die ist gar veste, und die beste: die andere heist Papa oder Gyrasal, die ist sehr weich und nicht so gut.

Die Jacafrucht ist inwendig weiß: ihr Fleisch ist vest und in gar kleine Fächlein abgetheilet; die stecken voll Kastanien, so etwas länger und auch dicker sind als wie die Datteln, mit einer grauen Schale überzogen: inwendig sehen sie so weiß, wie gemeine Kastanien, und schmecken herbe. Sie machen viel Wind und Blähungen im Leibe, wann sie grün oder roh genossen werden; läst man sie aber vorher braten, so haben sie einen sehr guten Geschmack. Alle diese Kastanien sind mit einem gelblichten und ein wenig schleimigen Fleische umgeben, welches dem Fleische der Frucht Dorion zu vergleichen, insonderheit, welches in der Jacafrucht, Barca genannt, befindlich ist, und dem Melonenfleische nicht so gar unähnlich siehet, alleine schwerlich zu verdauen ist und eine pestilentzialische Kranckheit erregen kan, wann man es oftmahls isset, welche die Indianer Morxi zu nennen pfleget.

Die rohen Kastanien aus dieser Frucht halten sehr starck an, und sind gut den Durchfall zu stillen: gekocht geben sie guten Samen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 563.
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