Lepidium

[630] Lepidium.

Lepidium latifolium, C.B. Raji Hist. Pit. Tournef.

Lepidium Pauli, J.B.

Piperitis, sive Lepidium vulgare, Park.

Raphanus sylvestris officinarum, Lepidium Æginetæ, Lobelio, Ger.

frantzösisch, Passerage.

teutsch, Pfefferkraut, Senffkraut.

Ist ein Kraut, welches gar viel Stengel treibet, zu zwey und drey Fuß hoch, die sind rund und glatt, ästig und voll Marck. Die Blätter sind lang und breit, wie das Citronenlaub, auch manchmahl noch viel grösser, spitzig und fett, dunckelgrün, am Rande ausgezackt, und stehen eins ums andere: die untersten sitzen auf langen Stielen. Die Spitzen der Stengel und der Zweige sind mit einer grossen Menge kleiner weisser Blumen beladen, die aus vier Blättern übers[630] Creutz gestellt, bestehen. Wann die Blüte vergangen ist, so erscheinet eine kleine Frucht, in Form eines Spießeisens, die theilet sich in zwey Fach, welche voller dünner, länglichter Samen sind. Die Wurtzel ist lang, des Fingers dick, kriecht in der Erde herum, siehet weiß, und hat einen scharffen Geschmack. Dieses Kraut wächst an schattigen Orten: führet viel Sal essentiale und fixum.

Es zertreibet, ist durchtringend, eröffnet, dient für das Lendenweh, wider die Raserey, und treibet den Urin, wann es als eine Ptisana und Gerstenwasser gebrauchet wird. Es wird auch äusserlich gebraucht, die Nerven und die Flecken auf der Haut hinweg zu bringen, ingleichen für die Flechten oder Schwinden, und die Krätze.

Lepidium kommt von λεπὶς, squama, eine Schupe, oder von λέπω, decortico, ich ziehe die Schale ab; weil dieses Kraut gut ist die Narben und die Flecken auf der Haut hinweg zu bringen, welche als wie Schupen sind.

Piperitis kommt von piper, Pfeffer: dieweil die Wurtzel dieses Krauts so scharff ist, als wie Pfeffer.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 630-631.
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