Parnassia

[842] Parnassia.

Parnassia palustris & vulgaris, Pit. Tournef.

Gramen Parnassi, Lob. Ger. Dod.

Gramen Parnassi Dodoneo, quibusdam Hepaticus flos, J.B.

Gramen hederaceum, flos hepaticus, Tab.

Gramen Parnassi vulgare, Park. Raji Hist.

Gramen Parnassi albo simplici flore, C.B.

Hepatica alba, Cord. Hist.

Enneodynamis Polonorum, Cesn. Hort.

teutsch, weiß Leberblümlein.

Ist ein Kraut, das aus seiner Wurtzel Blätter hervor stösset, die schier gantz rund und zugespitzet sind, dem Veilgenkraute nicht ungleich, oder vielmehr dem Epheu, wiewol sie um ein gutes kleiner sind, viel bleichgrüner und gar nicht eckigt, sitzen auf langen röthlichten Stielen. Darzwischen erheben sich viel kleine Stengel, der Hand lang, die sind dünn und eckigt, auch veste, werden unten ein iedweder von einem Blatte ohne Stiel umfasset, und tragen auf ihren Spitzen eine eintzige Blume, von zehen weissen und gut riechenden Blätterlein, fünff grossen und fünff kleinen zusammen gesetzet. Wann die Blume verfallen ist, so kommt an ihrer statt eine Frucht zum Vorschein, die ist ovalrund und hautig, voll länglichter Samen. Die Wurtzel ist nicht eben gar zu dicke, siehet röthlicht weiß, ist mit vielen Zasern besetzet, und hat einen anziehenden Geschmack. Dieses Kraut wächst in den Wiesen, längs an den Bächen, und an andern feuchten Orten, in fetten Boden. Es führet viel phlegma und Oel, wenig Saltz.

Es hält an und erfrischet.

Parnassia ist es genennet worden, dieweil es einem andern Kraut gar ähnlich sieht, davon Dioscorides gemeldet, und welches auf dem Berg Parnassus ist gewachsen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 842.
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