[1064] Sorbus.
Sorbus, Dod. J.B. Ger. Raji Hist.
Sorbus domestica, Matth.
Sorbus sativa, Pit. Tournef.
Sorbus legitima, Clus. Park.
Sorbum ovatum, Fuch. Tur.
frantzösisch, Sorbier oder Cormier.
teutsch, Sperberbeerbaum, Speyerling, Arlesbeerbaum, Vogelbeerbaum.
Ist ein grosser und ästiger Baum, dessen Stamm gerade, und mit einer rauhen, bleichen Rinde bedecket ist. Sein Holtz ist sehr harte, dichte und röthlicht. Die Blätter sind länglicht, ihrer stehen viel an einem Stiele oder Ribbe als wie am Eschenbaum, sind am Rande ausgezackt, rauch und weich, unten weißlicht und eines hart anziehenden Geschmacks. Die Blüten sind klein und weiß, stehen viel beysammen, und sitzen auf einem Stiele, der zwischen den Blättern hervor kommt. Jedwede Blüte bestehet aus fünff Blätterlein in Rosenform: wann die gefallen sind, so wird ihr Kelch zu einer Frucht, die als wie eine kleine Birne siehet, hart und fleischig ist, auf einer Seite weiß, auf der andern roth, hat ein gelbes Fleisch, und einen überaus herben und wunderlichen Geschmack. Diese Frucht wird auf lateinisch Sorbum, frantzösisch, Sorbe und Cormier genannt, teutsch, Vogelbeeren. Insgemeine wird sie auf dem Baume niemahls nicht reiff, sondern in dem Herbste abgenommen, und auf Stroh gelegt, da wird sie weich und süß, bekommt einen lieblichen Geschmack und lässet sich wol essen. Dieser Baum wird in den Gärten gezogen: die Beeren führen viel Sal essentiale, Oel und phlegma. Wann der Saft ausgepresset wird, und kan gnugsam verjähren, so wird er gantz weinhaftig, und dem Birnenmoste schier gleich.
[1064] Die Beeren, insonderheit, bevor sie reiff geworden, halten an, kühlen und erfrischen, stillen das brechen, das bluten und den Durchlauff.
Das Wort Sorbus soll von dem lateinischen sorbere, verschlucken, kommen, dieweil das Fleisch dieser Beeren, wann sie reiff sind, weich ist und leichtlich zu verschlucken.