[61.]

[148] Das best / am dantzen / ist das man

Nit yemerdar důt für sich gan

Vnd ouch by zyt vmb keren kan


61. Von dantzen

Von dantzen

Ich hieltt nah die für narren gantz

Die freüd vnd lust hant jn dem dantz

Vnd louffen vmb als werens toub

Müd füß zů machen jnn dem stoub

Aber so ich gedenck dar by

Wie dantz / mit sünd entsprungen sy

Vnd ich kan mercken / vnd betracht

Das es der tüfel hat vff bracht[149]

Do er das gulden kalb erdaht

Vnd schůff das got wart gantz veraht /

Noch vil er mit zů wegen bringt

Vß dantzen vil vnratts entspringt

Do ist hochfart / vnd üppikeyt

Vnd für louff der vnlutterkeyt

Do schleyfft man Venus by der hend

Do hatt all erberkeyt eyn end /

So weys ich gantz vff erterich

Keyn schympf der sy eym ernst so glich

Als das man dantzen hat erdocht

Vff kilchwih / erste meß ouch brocht

Do dantzen pfaffen / mynch / vnd leyen

Die kutt můß sich do hynden reyen

Do loufft man / vnd würfft vmbher eyn

Das man hoch sieht die blosßen beyn

Ich will der ander schand geschwigen

Der dantz schmeckt bas dann essen fygē

Wann Kůntz mit Mätzen dantzen mag

Inn hungert nit eyn gantzen dag

So werden sie des kouffes eyns

Wie man eyn bock geb vmb eyn geiß

Soll das eyn kurtzwil syn genant

So hab ich narrheyt vil erkant

Vil wartten vff den dantz lang zytt

Die doch der dantz ersettigt nit


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494, S. 148-150.
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