[110.]

[296] Manch narr der richt vß yederman

Vnd henckt der katzen die schellen an

Vnd will sin doch keyn wort nit han


110. Hynderred des guten

Hynderred des guten

Vil mancher der hat freüd dar ab

Das ich vil narren gsamlet hab

Vnd nymbt dar by eyn nützlich ler

Wie er sich / von der narrheyt ker

Dar gegen ist es manchem leyt

Der meynt ich hab jm war geseyt

Vnd gtar doch öfflich reden nicht

Dann das er schyltet das gedicht[297]

Vnd henckt der katzen die schellen an

Die jm vff beyden oren stan /

Eyn rüdig roß / das lydt nit lang

Das man mit strygelen vmb es gang

Wyrfft man vnder vil hund eyn beyn

So schrygt der troffen würt alleyn /

Dann wisßlich / ich mich des versich

Das narren werden scheltten mich

Vnd meynen es stand mir nit zů

Das ich die narren stroffen dů

Vnd yedem zeyg / was jm gebryst

Jeder redt / was jm eben ist

Vnd klagt sich / do jn druckt der schůch

Wem nit gefält diß narrenbůch

Der mag wol lossen / das es louff

Ich bitt keynen / das er es kouff

Er well dann witzig werden dar ab

Vnd ziehen selb die kappe ab /

Ich hab langzit gezogen dar an

Vnd will mir doch nit gantz ab gan /

Wer stroffet das er nit verstot

Der kouff diß bůch / es důt jm not /

Eyn yeder / was er sich verstat

Zů dem er lieb / vnd neygung hat /

Wer worheit wider sprechen gtar

Vnd wis will syn / der ist eyn narr


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494, S. 296-298.
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