Herbst

[90] Der frischgedüngte Acker stinkt herüber;

Braunrotes Land nickt über die Stackete,

Die letzten Astern kümmern auf dem Beete –

Und täglich wird der Himmel trüb und trüber.


Aus der Spelunke jagte mich das Fieber

Und warf auf meine Backen grelle Röte.

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Wie sie heut wieder brünstig küßte, flehte:

Ich möchte wiederkommen! Viel, viel lieber


Sei ihr die Nacht! ... Denn, wär' der Tag zu Rüste,

Dann sprängen heißer all die süßen Lüste

Und süßer sei das Indenarmenliegen! ...

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Der frischgedüngte Acker stinkt empörend, –

Doch ist sein Stunk nicht grade unbelehrend:

Nur wer das Leben überstinkt, wird siegen!

Quelle:
Hermann Conradi: Gesammelte Schriften, Band 1: Lebensbeschreibung, Gedichte und Aphorismen, München und Leipzig 1911, S. 90-91.
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