[155] den 7. Tag des WinterM 1638.
Was ist, Clio, dein Beginnen
Sampt den andern Pierinnen?
Was kömpt unsern Seiten an?
Welcher Held ist, dem zu Ehren
Phöbus sich so scharff lesst hören,
Und so künstlich als er kan?
Das bist Du, Trost unsrer Zeiten,
Dich erhebet theils der Seiten,
Theils der Stimmen voller Thon,
Held Georg, Dir zu gefallen
Lesset Cynthius erschallen
Seinen gantzen Helicon.
Mein Lob, sagt er, Meine Wonne
Grünt durch Dessen Gnaden-Sonne,
Wird durch Dessen Gunst gehegt,
Den ihm Brandenburgk gebohren
Und zum Fürsten-Liecht erkohren,
Der des Reiches Scepter trägt.
Deutschland ist für meinen Orden
Jetzt zu Rauch und Asche worden,
Zwingt die Kunst, verjagt zu seyn,
Hie in Seinem werthen Lande,
An des kühlen Pregels Rande
Räumt Er ihr ein Ort noch ein.
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Dieß Sein Königsberg und Preussen
Kan der Musen Wohnhauß heissen,
Seiner Gnaden linder Ost
Lesst hie durch ein sanfftes wehen
Unser rechtes Wachsthumb sehen,
Schafft uns Nahrung, Hülff und Trost.
Hie muß sich mit schönen Flüssen
Hippocrene selbst ergiessen,
Mein Parnaß ragt hie hervor,
Hie kan Socrates gebieten,
Und die Kunst des Stagiriten
Hebet hie das Haupt empor.
Plato, Tullius, Euclides,
Maro, Flaccus, Aristides,
Und der Artzte Fürst Galen
Kriegen hie ein newes Leben,
Ja man sieht sich hie erheben
Palestinen, Rom, Athen.
Nun, für solche Huld und Gnade,
Die mein Schiff an das Gestade
Aus dem Sturm und Wellen nimpt,
Wird Ihm billich Lob gesungen,
Billich wird von unsrer Zungen
Ihm ein Dancklied angestimmt.
Laß in Einfalt unsern Willen,
Held, Dir Dein Gemüte stillen,
Schaw uns dießfals gnädigst an:
Götter, die schon alles haben,
Sind vergnügt mit solchen Gaben,
Die das Hertz erzwingen kan.
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