[Ich sitze am Wasser]

[110] Ich sitze am Wasser,

Bei mir sitzt der Gram,

Wir schauen bleich in die grauen Gründe.


Unten Felsen,

Liegen steif, wärmeleer,

Umher gequollen fahles Gras,

Drüber fliegen dunkel die Fische.


Meine gramvollen Augen schweigen,

Saugen Fischblut, erfrieren,

Und stieren gramleer aus der Tiefe.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 110.
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