Weinlese

[153] Nun will sich jeder gern bücken,

Man trägt jetzt Butten am Rücken,

Drinnen die Trauben sich drücken.
[153]

Nun schlürfe nur Süßigkeit,

Und mache den Rücken recht breit,

Und schleppe dein Teil heim beizeit.


Und füllst du ins Faß deinen Wein,

Und bist du mal kalt und allein, –

Mit dem Wein bist du immer zu zwein.


Der Wein feuert ein alte Glatzen,

Macht Nachtigallen aus Spatzen

Und lockt dir den Amor, den Fratzen.


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Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 153-154.
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