[79] Ich seh' in deine Augen wieder,
so friedevoll, so still und tief;
da schweigen all die falschen Lieder,
die schrill in mir der Zweifel rief.
Du darfst den trüben Wahnsinn wissen,
der gräßlich lacht in mir und schreit,
daß ich vom Mutterleib gerissen
zu graunvoll freudelosem Streit,
daß mich Natur mit allen Trieben
im Schooß der Wonne schon verdammt,
daß Die verflucht sind, die mich lieben,
daß meine Brunst nur Unheil flammt!
Du, Du, die Eine, hast ergründet
mein innerst Sündenangesicht,
hast mich entsühnt, zur Glut entzündet
in mir der Reinheit schwaches Licht.
Vor Deiner Seele heil'gem Zwange
weicht meiner Sinne dumpfe Nacht:
Natur von ihrem rohen Drange
erlöst der Liebe höhere Macht.
In Thränen stirbt mein bittres Bangen,
ob ich berufen sei zum Glück;
besänftigt ist mein trüb Verlangen,
der Menschheit gabst du mich zurück!