Den Griechen

[63] Das Inselmeer zertrümmert eine Sonne,

In zärtlicher Umblauung, jeden Tag,

Beschenkt mit ihren Splittern Wald und Hag,

Beschert auch uns Verwundertheit und Wonne.


Der Mann durchgoldet froh die kühle Tonne

Mit Saft, der Plage mundendem Ertrag:

Er stärke ihn vom Palikaren-Schlag,

Die Söhne auch, als kommende Kolonne!


Reicht heitre Griechensonne mir im Becher!

Der Trank ist stark: ihr Gastlichen habt Dank!

Zu euch gehört der Fremdling bald als Zecher.


Des Weines Heimat feiern wir mit Sang.

Sein Gott war kühn und ein beherzter Sprecher:

Von Freiheit kündet uns der tolle Schwank.
[63]

Quelle:
Theodor Däubler: Attische Sonette, Leipzig 1924, S. 63-64.
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