Liebe!

[62] Du hast Deinen brünstigen Leib mir geschenkt,

Mit rasender Wollust das Hirn mir durchtränkt –

Ich aber ich dürste nach Liebe.


Der Wollust berauschender Opiumwein,

Er lullt ja die brennende Sehnsucht nur ein,

Die brennende Sehnsucht nach Liebe.


Im Wahnwitzgejauchz' dionysischer Gier

Aufzittert noch immer, noch immer in mir –

Die schreiende Sehnsucht nach Liebe.


Quelle:
Felix Dörmann: Neurotica, München und Leipzig 1914, S. 62-63.
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