[111] Erschalle, Lied, aus froher Zecher Mitte,
Durchschüttre, Becherklang, den Saal!
So freun wir uns der guten alten Sitte,
Und füllen dreimal den Pokal.
Auf! seid mit Herz und Mund dabei,
Und hebet die Becher, eins, zwei, drei!
Du Erster, leuchtend ein verzehrend Glühen,
Mach unsre Geister phönixjung,
Verflüchtige an kleine Noth und Mühen
Den Nebel der Erinnerung!
Denn soll uns der Himmel recht sonnig blühn,
Müssen die alten Gewölke fliehn.
Das andre Glas: der Heuchler soll erblassen!
Der Freude ist das Glas geweiht!
O sagt, wer kann sie all im Busen fassen
Die süße Unermeßlichkeit?
Wir hoffen, wir schwärmen, es träumet das Herz,
Es hat nichts erfahren, kennt keinen Schmerz.
Drum noch einmal! Gruß unserm Zechgelage!
Der Zukunft – Gruß! dem Lebensmuth!
Ein Morgenroth beglückter Sonnentage
Sei dieses Festes Freudengluth!
Laßt nimmermehr ab von deutscher Art,
Dann ist euch die Zukunft in Treuen bewahrt.