[153] Wir sind verrathen! sagte sie leise, und schob die Duenna im Gedränge zur Kirchthüre hinein. Es war dunkel: Hartley nahm die zitternde Manuela[153] bei der Hand und führte sie in das englische Caffeehaus.
Ah Maria Sanctissima! rief sie endlich: der Tyrann weiß alles; man hat dich gesehen.
H. Und erkannt? indem er an seinen Degen griff.
M. Nein, zum Glück nicht! Er vermuthet auf einen andern, aber er hat mir schrecklich gedroht. Nur durch Geschenke konnte ich Xaviera bewegen, in die Vesper zu gehen. O Hartley, ich habe eine Bitte an dich!
H. Rede, sprich, himmlisches Weib! Was kann ich für dich thun?
M. Nimm mich mit dir! Ich habe eine Schwester in Bristol; mache mit mir, was du willst, ich übergebe mich dir mit Leib und Seele.
Hartley schwieg, denn er war tief gerührt. – Sieh, fuhr sie fort: hier sind 20,000 Pesos in Vates, und hier ist mein Schmuck von 40,000. Nimm mich mit, Hartley! Ich will alles mit dir theilen.
H. Komm! rief er begeistert: aber behalte dein Geld. Liebe mich, und die Welt ist mein!
Eben sollte das Seethor geschlossen werden, als sie die Pforten erreichten. Manuela hatte einen Mantel umgenommen, und einen runden Matrosenhut aufgesetzt; sie war völlig unerkenntlich.[154] Sie traten in das Boot des Capitains, und kamen bald nachher am Bord der Fregatte an.
Hier! sagt Hartley: und wehe dem, der dich hier verfolgen wollte! – Mit zärtlicher Inbrunst warf sie sich an seinen Hals, und er gab Befehl, einige Einrichtungen für sie zu machen.