[125] Vorige. Loisl. Huberbauer. Schneiderjackl und Andere.
LOISL mit einem Schubkarren, auf dem ein Fäßchen Bier liegt. He! Aufg'schaut! A Ochs kommt!
HOCHZEITLADER. Und das kein kleiner![125]
LOISL. Sonst ging'st du net auf d' Seit'n.
WIRT. So is recht, daß Bier da is; jetzt kann die Gaudi gleich angeh'n.
HUBERBAUER. Und wenn das Faß'l leer is, zahl' i a neu's.
HOCHZEITLADER. Das laß' i mir g'fall'n. Wenn der Verspruch schon so g'feiert wird, wie wird's nachher erst auf der Hochzeit zugeh'n!
LOISL. Da kommen wir dann aus'm Rausch gar nimmer 'raus.
WIRT. Packt's an, Buab'n, das Faß'l kommt in d' Stub'n 'nein. Es kommen noch mehr Leut', denn i hab' alles eing'lad'n, was mir unterwegs g'lauf'n is.
LOISL. Und i bin bei alle Vettern und Bas'ln g'wes'n und hab's herkommen g'heiß'n, aber g'schenkt hat mir kein's 'was.
LONI. Du kriegst schon 'was von mir, Loisl!
LOISL. Ja – wenn's alle wär'n wie du; aber das sind lauter Notnick'l.
PAULI. Loisl, thu' stad und werd' net grob![126]
LOISL. Di mein' i net, du hast selber nix, d'rum kannst mir auch nix geb'n. Er zieht ihn auf die Seite. An schönen Gruß soll i dir ausricht'n vom Lehnl.
PAULI. Warum kommt er denn net selber?
LOISL. Er hat g'sagt, er kann net und du thät'st schon wiß'n, warum 's besser wär', wenn er wegbleibet. I hab' ihn nachher ausg'lacht und hab' g'sagt, er wär' a dummer Kerl; denn wo's so a gut's Bier gibt, da bleibt a g'scheidter Mensch net weg.
PAULI. No, wär' net z'wider, wenn der Lehnl heut' Abend fehl'n thät'! I hol' ihn. Er schleicht sich nach kurzer Zeit hinweg.
Ausgewählte Ausgaben von
Der Herrgottschnitzer von Ammergau
|