Juli.

[78] 1. Vorbereitung zum Vierteljahrsabschluß. Einiges concipirt. Mittag zu vieren. War Frühstück im untern Garten gewesen. Hatten mich Herr Staatsminister von Frisch und Frau Oberkammerherrin besucht. Nach Tische zu meinem Sohn in das Fossiliencabinet. Was zur Flora subterranea gehörig mit ihm durchgegangen. Mit Wölfchen ins Webicht, nachher im untern Garten. Spät zurück noch einiges von Dupin.

2. Nebenstehendes absolvirt: Herrn Reichel nach Augsburg. Herrn Professor Matthäi nach Dresden. – Vorbereitet ein Schreiben an Professor Marx nach Braunschweig. Nähere Betrachtung der Zeichnung des Manna. Erneuerung der Hefte fürs nächste Vierteljahr. Secretär Kräuter. Einige Zahlungen vorlegend. Madame Chambers mit ihrer jüngsten Tochter und General von Seebach, erstere Abschied nehmend. Mittag zu vieren. Fräulein Ulrike bereitete sich zur Abreise. Nach Tische Lechners Verzeichniß von Kunstwerken und Kuriositäten. Augustin Venezians Manna nach Rafael. Gräfin Julie das[78] kleine Brustbild der regierenden Frau Großherzogin vorweisend. Herr Canzler von Müller. Wir brachten Ottilien zu Seebachs. Fuhren ums Webicht. Holten Sie wieder ab. Madame Chambers nahm nochmals am Wagen Abschied. Auch Frau von Spiegel. Erwähnung einiger Rezensionen in den Berliner Jahrbüchern.

3. An der Correctur der nächstfolgenden Bände meiner Werke, sowie an der Übersicht des Ganzen gearbeitet. Mr. L. John Vigoureux eingeführt durch Münderloh. Februar der genannten Jahrbücher, von Gagern betreffend und Johannes Müller in Bonn. Herr Skinner Abschied nehmend, welcher seinen Eleven Herrn Michelson nach England zurückführt. Mittag zu drey. Fräulein Ulrike war mit Frau Gräfin Henkel nach Carlsbad gefahren. Nach Tische die römische und bolognesische Schule durchgegangen. In Bezug auf die neu angekommenen Zeichnungen. Abends Professor Riemer. Einiges Rhythmische zur Achilleis. – Herrn Artaria und Fontaine nach Mannheim. Herrn Johann Jakob Lechner, Antiquar nach Nürnberg.

4. Nebenstehendes: An Färber autorisirte Quittung. – Die Revision meiner Werte durchgesehen. Was zu thun sey bedacht. Das Grundexemplar nochmals im Ganzen revidirt. Secretär Kräuter, die Mißverhältnisse der Großherzoglichen Schatullrechnungen,[79] besonders was das Bibliothek-Capitel betrifft, durchsprechend. Ich nahm die eingehändigten Papiere zu den Acten, ajustirte diese und diktirte einen Aufsatz wegen der Theilnahme an den Lesegesellschaften und sonst. Mittag Dr. Eckermann. Abends mit den Enkeln im Garten.

5. Durchgedacht und vorbereitet das Nächste. Gleichzeitig bedeutender Menschen Porträte und Handschriften französisch. Rheinländische Aussichten lithographirt. Nachrichten der Krankheit des Rath Ludecus. Erbgroßherzog eine halbe Stunde zum Besuch. Mittag zu dreyen. Mit meinem Sohn über Herrn von Schweinichen und dessen Herrn, den Fürsten von Liegnitz. Mit Wölfchen in den untern Garten und dann am Webicht hin. Oberbaudirector Coudray, die Restauration des Wielandischen Grabs zu Oßmannstedt referirend und zeigend. Herr Canzler von Müller, Dr. Eckermann. Letzterer blieb länger, so Unterhaltung über Byrons Talent. Altes wiederholt, Neues bemerkt.

6. Mehrere Concepte dictirt. Manches zur Absendung vorbereitet. Die neusten Blätter des Globe gelesen. Mittag zu drey. Nach Tische mit meinem Sohn Zedlers Artikel über Liegnitz gelesen, und jene seltsamen Verhältnisse nochmals durchgesprochen. Abends mit Professor Riemer[80] spazieren gefahren. Sodann einiges an der Achilleis emendirt. Durch den Kometensucher den Mond gesehen.

7. Nebenstehendes fortgeschafft: Herrn Handelsmann Carl nach Jena, das Kästchen mit den Elfenbeinen noch Nürnberg. An Frau von Spiegel das kleine Portefeuille zurück. – Anderes vorbereitet. Dr. Weller, Nachricht von Jena bringend, daß Bergrath Lenz nicht ganz wohl sey. Mittag Ober- Consistorial-Rath Schwabe. Leibmedicus Vogel. Professor Riemer. Die bisherige Amtsführung des Erstgenannten besprochen. Hofrath Meyer. Verschiedenes wegen Liebers Aufenthalt in Dresden. Vergleichung einiger Zeichnungen und Kupferstiche. Mit Wölfchen in den unteren Garten. Sodann ins Webicht. Abends die neusten Stücke des Globe. Einführung der Censur in Frankreich.

8. Nebenstehendes: Serenissimo nach Töplitz. Herrn Geheimen Rath Sömmering nach Frankfurt a. M. Schrön nach Jena. Herrn Schmidmer nach Nürnberg. – Die neusten Stücke des Globe. Einiges concipirt und umdiktirt. An die Wanderjahre gedacht. Rath Vogel, über einen neuen Begriff der Semiotik. Mittag zu dreien. Nach Tische Herr Landesdirections-Rath Töpfer, welcher sehr hübsche Gedanken über das mehr oder weniger Interesse[81] an den vorkommenden Geschäften vorbrachte. Fuhr allein nach dem untern Garten. Kam Herr Oberbaudirector Coudray. Mit welchem ich ums Webicht fuhr. Zu Hause ließ ich ihn die Rezension des neuen französischen Stücks: Dreißig Jahre oder Der Spieler lesen. Es ward über La Roches Auftreten in Berlin gesprochen.

9. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Dr. Ernst Schubarth Hirschberg. – Waren die Pasten der Stossischen Sammlung von Berlin gekommen. Beschäftigte mich damit. Alles glücklich und gut angelangt. Herr Cunningham von Boston, hatte in Göttingen studiert. Mittag mit Ottilien. Mein Sohn war mit Geheimen Rath Schweitzer nach Dornburg gefahren. Gegen Abend Herr Canzler von Müller und Dr. Eckermann. Mancherlei besonders über die neuen französischen Zustände. Ich fuhr fort die Stossische Sammlung näher zu betrachten.

10. Nebenstehendes: Herrn Alfred Nicolovius, inliegend ein Brief an Herrn Reinhard, nach Berlin. Herrn Banquier Elkan hier. – Ein Brief von Nicolovius war angekommen. Ich überdachte die Angelegenheit noch einmal. Antwortete gleich und besorgte für jetzt und künftig alles. Überlegung was zunächst an Carlyle zu schreiben wäre, nebst einigen andern Angelegenheiten. Gedanke wegen einer Karte zu dem Zug[82] der Kinder Israel mit Froriep zu Bestechen. Die Leipziger Kupferstiche noch einmal durchgesehen. Mittag zu drey. Nach Tische mit meinem Sohn Ökonomica, auch dasjenige was auf gestriger Fahrt begegnet recapitulirt. Landesdirections-Rath Töpfer. Nachricht gebend, wegen des Berliner Journale. Professor Riemer von Belvedere kommend. Wir gingen in dem Mann von 50 Jahren weiter.

11. Einige Stücke des Berliner Literaturblatts durchgesehen. Schema wegen der Stossischen Sammlung. Ingleichen wegen eines Schreibens an Carlyle nach Edinburgh. Fortgefahren in Betrachtung der Stossischen Sammlung. Mittag Dr. Eckermann. Las derselbe Immermanns Rezensionen in der Berliner Literaturschrift. Unterhaltung über diesen philosophisch-phantastischen Unfug. Fuhr mit mir spazieren. Wollte nachher weiter lesen, ward aber ungeduldig über den breiten hohen Wortschwall. Hofrath Meyer, die Gemmenabdrücke mit ihm durchgesehen. Unterhaltung darüber. In von der Hagen Tausend und einen Tag, das Märchen von Turandot; tröstend über den Kleistischen Unfug, und alles verwandte Unheil. Wie wohlthätig ist die Erscheinung einer gesunden Natur nach den Gespenstern dieser Kranken. – Nach Jena die alten Ausleihebücher der Bibliothek.[83]

12. Nebenstehendes: Herrn Reichel nach Augsburg. Enthaltend die Zustimmung zu der veränderten Bände-Eintheilung. An Leibarzt Vogel, das halbjährige Honorar. – Brief an Carlyle, ins Reine diktirt. Sonstiges in Betracht gezogen.

13. Beschäftigung mit der abgeänderten Eintheilung meiner Werte. Nach Belvedere Ihro Kaiserlichen Hoheit meine Aufwartung zu machen. Bey Bildhauer Kaufmann das angefangene Basrelief zu sehen. Mittag zu drey. Walther spielte sodann einige kleine Stücke auf dem Flügel. Stossische Gemmen. Abends Professor Riemer einiges an den Wanderjahren.

14. Einiges Einzelne. Nebenstehendes wurde expedirt: An den Rentamtmann Müller, Quittung der Oberaufsicht, Jena. An den Cammer-Centralkassen-Controleur Hoffmann, desgl. An Herrn Professor Göttling, Quittungen und anderes, Jena. An Herrn Professor Huschke, desgl. dahin. Das Vermehrungsbuch des anatomischen Museums. Herrn Dr. Meyer dahin, Quittung von Monat Juni. An Dr. Schrön, die Schlüsseln zum Theodoliten. Herrn Professor Wahl, Quittung. Herrn Dr. Weller, alte Tagebücher. Herrn Alfred Nicolovius, 10 Preussische Thaler nach Berlin. – Um halb 12 Uhr zur Frau Großherzogin. Fand daselbst den kleinen Prinzen. Kam auch der[84] Erbgroßherzog. Zu Hause die Expeditionen weiter besorgt. Mittag die Herrn Weichard, Vogel und Riemer. Ich ging in den untersten Garten, und war gegen 7 Uhr zurück. Herr Canzler von Müller Nachricht einer Sendung von Mayland bringend. Begebenheit durch eine Mittheilung Graf Sternberg in Halle entsprungen. Fortgesetztes Lesen der Tausend und einen Tag.

15. Vielfaches Einzelne besorgt. Rezensionen der Berliner Jahrbücher. Landesdirections-Rath Töpfer die letzten Hefte bringend. Im Gartenhaus einiges zu Benamsung der böhmischen Mineralien. Der junge Maler Durst, von Knebeln empfohlen. Seine Angelegenheit konnte mir nicht ganz klar werden. Mancherlei bedacht wegen des Albums der Prinzessin und der Sendung nach Paris. Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Gegen Abend in den untern Garten. Ich fand Eckermann nach meiner Zurückkunft. Las die Nachricht über die Koreischen und Mexicanischen Bergwerke in dem British Chronicle. Eckermann las die Lebensbeschreibung der Autoren von Carlyle. – Herrn Alfred Nicolovius Berlin.

16. Vielfaches concipirt und vorbereitet. Nachher Einpackung der Gemälde nach Dresden durch den Tischler. Schwerdgeburth wegen der Abbildung[85] von Belvedere. Herr Swift Abschied zu nehmen. Frau von Knebel nach einer langen Krankheit sich wieder anmeldend. Professor Wolf von Hamburg lithographirte Blätter bringend. Mittag zu dreien. Manzonis Roman angefangen. Abends mit Ottilien und Walther in den untern Garten. Kam Herr Canzler von Müller. Ging mit uns nach Hause und theilte verschiedenes Bedeutende mit. – Herrn Accessist Assall nach Jena.

17. Manches zur nächsten Absendung vorbereitet. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Obrist Verlohren nach Dresden, verschiedene zu restaurirende Gemälde. – Die Büste der Madame Holtei ward ausgepackt. Ich erhielt eine merkwürdige frauenzimmerliche Äußerung über Helena. Übersetzungen des Sophokles von Solger und Thudichum. Manches auf Griechenland Bezügliche. Mittag zu dreyen. Manzonis Roman fortgesetzt. Abends Professor Riemer, an den Wanderjahren fortgefahren.

18. Nebenstehendes: Herrn Major von Knebel nach Jena. Herrn Börner nach Leipzig mit Rechnung der behaltenen Kupfer. – Roman von Manzoni. Frau Großherzogin um halb 11 Uhr. Vorgewiesen die neusten Hefte der Contemporains. Einige Munda. Erster Band des Romans fortgesetzt. Mittag Dr. Eckermann. Blieb derselbige[86] nachher und fuhr mit in den Garten. Auf dem Heraufwege begegneten wir Canzler von Müller. Mancherley Mittheilungen desselben. War das Manna von Augustin Veneziano angekommen. Brief von Ampère aus Norden.

19. Manzonis ersten Theil geendigt. Des Herrn Canzlers Exemplar nach Berlin. Kam das Basrelief von Bacchus, Faun und Faunin von Berlin an. Ingleichen eine Sendung von Gerhard aus Leipzig. Mittag Herr Geheime Rath Schweitzer. Nach Tische mit demselben über verschiedene Geschäfte. Fuhr allein in den Garten. Sog weiter in Manzonis Geschichte. Ging allein zurück. Bis in die Nacht das Lesen fortgesetzt. – Herrn Geheimen Staatsrath Streckfuß nach Berlin, 1. Band Manzonis Roman.

20. Das Acten-Fascikel wegen des Großherzoglichen Auftrags die aus der Schatulle anzuschaffenden Bücher betreffend. Gute Nachrichten von Belvedere. Herrn Beuths Brief überdacht. Manzoni. Das Kästchen nach Edinburgh gepackt. Mittag für uns. Las fort in Manzonis Geschichte. Gegen Abend holte Professor Riemer ab, fuhr mit ihm ums Webicht; nachher singen wir ein Kapitel in den Wanderjahren durch. – An Herrn Palmaroli nach Dresden im Namen des Hofrath Meyer.

21. Nebenstehendes: Herrn Friedrich Carl nach[87] Jena, 5 rh. 7 gr. 9 Pf.. Herrn Major von Knebel, Vorrede zu Manzoni, dahin.-Manches vorbereitend, diktirt und eingepackt, auch über die neue Ordnung der Werke nachgedacht. Canzlist Ehnlich wegen Abschrift der Tabelle, die Tonlehre betreffend. Schwerdgeburth die Zeichnung von Belvedere bringend. Mittag Professor Riemer und Hofrath Vogel. Ersterer blieb nach Tische etwas länger. Abends Hofrath Meyer, fuhr alsdann mit Wölfchen in den Garten. Ich las Manzoni, der Knabe Tausend und einen Tag und schrieb sich die schweren Namen in eine Schreibtafel. Kam mein Sohn dazu. Ging mit dem Kinde nach Hause. Kam Dr. Eckermann. Ich sprach mit ihm über Manzonis Arbeit.

22. Nahm den Faust vor. Besorgte Nebenstehendes: Herrn Christian Parish & Comp. nach Hamburg, Bücher an Herrn Carlyle nach Edinburgh. – Das Kind schrieb die gestrigen Namen ins Reine. Protestantischer Geistlicher aus Magdeburg. Gruß und Packet von Herrn von Niemeyer bringend. Frau von Wolzogen, welche sich sehr freymüthig und einsichtig über die Helena erklärte. Herr Périer eingeführt von Herrn von Stein. Mittag Dr. Eckermann und Oberbaudirector Coudray. Besonders die Schwefelabgüsse der Napoleontischen Münzen betrachtet.[88] Herr Canzler von Müller, verschiedene Nachrichten bringend. Auch das neuste Heft der Einsiedler von Herrn von Gagern. In den Garten gefahren mit meinem Sohn. Überlegung und Übereinkunft wegen gewisser fortzusetzenden Sammlungen. Das von Gagernsche Heft.

23. Nebenstehendes: Herrn Parish nach Hamburg, Ankündigung des Gestrigen. Herrn Geheimen Finanzrath von Beuth, nach Berlin. – Das von Gagernsche Heft. Sonstiges vorbereitet. Dr. Röse, Verfasser des Herzoglich Bernhardischen Lebens. Mittag für uns. Ward viel von den Vorstellungen und Taschenspielereyen der Bude am Schießhause erzählt. Die supplementären Kasten der Schwefelabdrücke durchgesehen. Die Broschüre über die letzte ministerielle Veränderung in England einzeln abgedruckt als Inhalt der verbotenen Stücke des Globe. Fuhr mit Wölfchen in den untern Garten. Las den Globe rückwärts die bisher überschlagenen Rezensionen. Abends Dr. Eckermann. Sodann Herr Canzler. Den incidenten Punct erzählend, der sich unvermuthet in der Angelegenheit von Waltershausen hervorgethan hatte.

24. Den dritten Band Manzoni ausgelesen. Manches beseitigt. Wölfchen schrieb die gestern Abend verzeichneten Namen ab. Essai historique sur la révolution de Paraguay. Anderes vorbereitet.[89] Mittag für uns. Nahmen nach Tische die Napoleontischen Schwefel. Ich las weiter in der Geschichte von Paraguay. Abends Professor Riemer. Einiges an den Wanderjahren. Doch auch anderes durchgesprochen und vergangener Zeiten gedacht. Später Wölfchen den ich zu unterhalten suchte.

25. Geschichte von Paraguay. Einiges in Oberaufsichtlichen Sachen. Anderes die neue Ausgabe betreffend. Auch das Hauptwerk nicht versäumt. Sendung von Canzler von Müller, angleichen von Förster. Elkan 50 rh. in Berlin ausgezahlt restituirt. Ingleichen 30 rh. an Herrn Oberbaudirector Coudray wegen der Napoleontischen Schwefel. Mittag Dr. Eckermann. Försterische Anzeige der Helena. Untergeschobene dalmatische Gedichte. Mit Wölfchen in den untern Garten. Hofrath Vogel von Frau von Heygendorf kommend, welche sich besser befand. Abends im Garten mit Kindern und Enkeln.

26. Nachrichten von Paraguay abgeschlossen. Kam eine Sendung von Hofrath Hirt: Geschichte der Baukunst 3. Band. Auch Die Umgebung von Nürnberg, ein Taschentuch. Gebadet. Förstersches Gedicht nach Belvedere. Mittag zu drehen. Die Sendung von Hirt näher angesehen. Eine andere erhalten von Herrn von Rühl durch Matthisson. Abends allein in den unteren Garten. Später[90] Wölfchen zu Liebe einiges Kindische. – Herrn von Cotta nach Stuttgart.

27. Den reparirten Abguß der Berliner Terracotta von Kaufmann zurück. Schreiben an Ulriken. Einiges in von Rühls ägyptischer Geschichte. Herr von Matthisson. Mittag zu zweyen. Mein Sohn speiste in Belvedere. Nach Tische Herr Canzler. Auch Herr Oberbaudirector Coudray. Ich hatte in Herrn Rühls ägyptischer Geschichte gelesen und die Karten nachgesehen. Ausstellung und Bewunderung des Bacchischen Basreliefs. Professor Riemer. Einiges an den Wanderjahren.

28. Nebenstehendes: An Fräulein Ulrike von Pogwisch nach Carlsbad. – Einiges am Hauptgeschäft. Hofbildhauer Kaufmann, wegen einiger Behandlung des Basreliefs. Setzte die ägyptische Geschichte des Herrn von Rühl fort. Mittag Gäste: von Matthisson, von Müller, Vogel und Eckermann. Blieben einige Zeit nach Tische. Gegen Abend der von Zelter angemeldete Königl. Preußische Geheime Rath Zschock mit Gemahlin und Tochter.

29. Die Enkel waren aufs Land gefahren. Behandelte ich das Hauptgeschäft. Kamen Gypsabgüsse von Fossilien gesendet von Sömmering. Meines Sohnes Münzschrank war angekommen und zum Theil eingeräumt. Helena als Syrene, Epigramm.[91] Mittag für uns. Gegen Abend in den untern Garten. Dr. Eckermann.

30. Befand mich beym Aufwachen nicht wohl und brachte den Tag meist unthätig hin, doch war der Hauptzweck nicht versäumt. Serenissimus kamen früh von Reiseereignissen und sonstigem unterhaltend. Die Kinder abwechselnd. Abends Dr. Eckermann. Von der Matthisson'schen Vorlesung erzählend.

31. Erhielt die Erläuterungs-Tafeln zur vergleichenden Anatomie 2. Heft. Verschiedene Geschäftsangelegenheiten. Einiges ins Reine geschrieben. Ottilie erzählte verschiedene Hof- und Stadtgeschichten. Bauer brachte das Stammbuch und Manzonis poetische Werke. Mittag zu dreyen. Nach Tische Herr Canzler. Sodann Herr Professor Riemer. Einiges an den Wanderjahren. Später Herr Oberbaudirector Coudray. Theilnehmend von Helena sprechend.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 11, S. 78-92.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Gryphius, Andreas

Papinianus

Papinianus

Am Hofe des kaiserlichen Brüder Caracalla und Geta dient der angesehene Jurist Papinian als Reichshofmeister. Im Streit um die Macht tötet ein Bruder den anderen und verlangt von Papinian die Rechtfertigung seines Mordes, doch dieser beugt weder das Recht noch sich selbst und stirbt schließlich den Märtyrertod.

110 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon