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[39] Cherubin und Seraphin / seyn deswegen höchstgepriesen
in dem höchstem Himmels- Chor / weil durch sie mehr wird erwiesen
unsers Gottes Ehrenlob: soll dann gleicher Werke brauch
nicht bey Menschen machen auch gleiches Ruhms Lobopffer- rauch?
Lebenswehre ist / was des wehrt: doch je mehr man findt zu loben
an dem Lobensunterstand / höher wird er recht erhoben.
Weil ein Weltschmukt Schönheit ist / wo das Lob auf Weiber fällt:
die mit solcher ausgeputzt / allen Ruhm ihr Ruhm erhält.
Ihr / Ihr doppeltschönes Kind Clio unsers deutschen Landes!
Seyt ein Menschen- Seraffin / Engel unsers Donaustrandes!
Weil sich nicht nur mehr als schön Euer Leib und Euer Geist
sondern Gottes Schönheit selbst Euer Orpheus-stimm' uns weist!
O Ihr die Ihr Schönheit liebt / liebet ehret diese Schöne!
Was Gott Schönheit Tugend acht / Ihr zufolgen sich gewöhne.
weil Sie dieses alles zeiget / muß bekessen jedermann
daß die Schönheit sich nicht schöner als in Weibern weisen kan!
Mit diesen Eilzeilen verehrt seine hochgeachte
Freundinn / Dero ergebenster Diener
der Unglükkselige.
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Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte
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