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[276] Alphonsus.
ALPHONSUS.
Nun freu Alphonsus dich! Nun Liberatens Hertz
Der dreyen Buhler Gluth und heisse Liebes-Kertz
Jn Himmel-hohem Witz Großmüthig hat verhönet!
Wer ist es der mein Haupt mit frischen Rosen krönet?
Wer ist es der mir baut ein Lorberreich Altar
Ob dieser Fröligkeit / die mir wird meine
Jn Trismegistens Gold und Nestors Silber kehren
Und Neuen Lebens-Safft dem Phönix gleich gewehren?
Es rühme Artaxerx die süsse Liebes-Glutt /
Die Jhm Aspasia erweckt in seinem Blutt /
Durch Liberatens Blitz / der Götter selbst verletzet /
Wird mein verliebter Geist in größre Lust gesetzet.
Wol dir Alphonsus! wol! Nun bricht dein Glücks-Fest an!
Versäume keine Zeit zu führen diesen Schwan
Der schönsten Göttligkeit zu deinen Liebes-Flüßen /
Wo selbst die GRATIEN einander lieblich küßen!
Versäume keine Zeit zu leschen diesen Brand /
E etwan Tiridat / der Mohr / und Ferdinand[276]
Jn toller Fantasie was schädlichs möchten wagen!
Man muß im Liebes-Werck deß Argus Augen tragen.
Die Singende Schönheit.
1.
Jhr Sterblichen kommt ehret meine Kertzen /
Ob derer Blitz der kältste Stein zerfallt!
Mein Opffer sind viel Tausend tausend Hertzen /
Mein Tempel ist die Groß- und Kleine Welt /
Und mein Magnet thut stets durch seine Stärcke
Jn Ost und West die grösten Wunderwercke.
2.
Der Götter Schloß der blau-gewölbte Himmel
Sieht schöner auß beym goldnen Sonnenschein /
Alß wenn ein Blitz und rasendes Getümmel
Erschröcklich schlägt mit Donner-Keilen ein;
Die dunckle Nacht kan uns vielmehr erqvicken
Wenn Mond und Stern jhr schwartzes Schlaf-Kleid schmücken.
3.
Der Jugend Glantz / der Augen schwartze Sonne /
Der Wangen Schnee / der Brüste Alabast /
Erwecken ja den Sinnen größre Wonne /
Sind der Natur ein süßrer Liebes-Gast /
Alß wenn mit Schmertz deß Alters Blut-Cometen
Jm Liebes-Pol der Seele Labsal tödten.
4.
Es ist kein Stand vor meiner Fackel sicher
Wenn jhre Glutt das Antlitz überstrahlt;
Der Purpur hat wol ehr die Badetücher
[277] Ob meinem Blitz mit süsser Brunst bezahlt /
Wie Adalbert ein klares Beyspiel zeiget /
Alß Er sein Hertz zur Agnes hat geneiget.
5.
Ja die Natur starrt selbst ob meinen Flammen!
Wenn mein Magnet läst seine Stärcke schaun /
So zieht sein Geist auch das Geblüth zusammen /
Und läst mit Lust deß Hymens Tempel baun /
Wie Liberat ein Rares Beyspiel gibet /
Jn die sich selbst der Vater hat verliebet.
6.
Kurtz: Schönheit ist die Fürstin dieser Erden /
Der Stand / Natur / und alle Klugheit weicht /
Gantz Troja muß durch mich zur Asche werden /
Wann Helenen mein goldner Glantz erleucht.
Drumb ehret doch die Flammen meiner Kertzen /
So werdet Jhr empfinden keine Schmertzen.
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