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[16] Beuge die Zweige nieder, herbstlicher Wind,
wirble die Blätter empor
und sättige mir die brennende Stirne
mit den verwehten Tropfen der Nacht!
Sternlos lastende Nacht,
willig leihst du dem Werk der Zerstörung,
das am prangenden Wald übt der gewaltige Feind,
deinen Mantel und deckst den Frevel.
Hast auch mir, verheerend die junge Seele,
tief beschattet den Pfad,
wenn das sinnverwirrende Weib
mich zur Stelle beschied.
Wenn ich gebebt in entehrenden Banden,
wenn ich gerungen mit Macht wider umstrickende Qual,[17]
hast du mir tückisch ins Ohr geflüstert:
Geborgen ist in meinem Schooss dein Haupt
und meine Schatten
tilgen die Röthe der Scham von den glühenden Wangen. –
Sternlos lastende Nacht, nun bin ich dein,
hast mich hinuntergezogen in deine Beschattung,
trostlos lagert mein Haupt in deinem Schooss.