Dank dem Herrn

[381] Den Du verliehst, den Samen

Streut' ich mit rüst'gen Händen

Einst in des Lenzes Tagen

In frisches Gartenland.

Ich that's in Deinem Namen;

Du wolltest Segen spenden

Und Sonn' und Regen senden,

Daß reich die Saat erstand.


Nun in des Herbstes Tagen

Kehr' ich von fernen Wegen

Zurück zu diesen Feldern,

Die ich Dir einst gebaut,[382]

Und froh mein Herz muß schlagen,

Denn reicher Aehrensegen

Wallt golden mir entgegen

Wohin das Auge schaut.


O Dank, Herr! Deinen Hulden,

Daß vor des Sturmes Wüthen

Und Dürr' und Wurmes-Nagen

Sie schützte Deine Hand

Trotz meiner Schwäche Schulden!

O, wollest ferner hüten

Die Früchte und die Blüthen

Im Dir geweihten Land! Amen.

Quelle:
Louise Hensel: Lieder. Paderborn 41879, S. 381-383.
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Lieder (Ausgabe von 1879)
Lieder: Ausgabe von 1879
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