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1887 |
30. Oktober: Georg Heym wird in Hirschberg (Schlesien) als erstes Kind des Staats- und Militäranwalts Hermann Heym und seiner Ehefrau Jenny, geb. Taistrzik, geboren. |
1892 |
Der Vater wird nach Posen versetzt. |
1893 |
Heym besucht die Grundschule. |
1894 |
Hermann Heym wird zum Ersten Staatsanwalt in Gnesen befördert. |
1896 |
Heym tritt in das Gymnasium in Gnesen ein. Sommer: Der Vater wird nach Posen zurückberufen. Schulwechsel Heyms nach Posen auf das Friedrich- Wilhelm-Gymnasium. |
1899 |
Erste literarische Versuche. |
1900 |
Hermann Heym wird Kaiserlicher Militäranwalt am Berliner Reichskammergericht. Die Familie siedelt nach Berlin um. Herbst: Heym tritt in das Königlich Joachimsthalsche Gymnasium ein. |
1904 |
Beginn der Tagebucheintragungen. |
1905 |
Wegen mangelhafter Leistungen wird Heym aus dem Joachimsthalschen Gymnasium entlassen und wechselt auf das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Neuruppin. Erste Arbeiten zu der Tragödie »Der Feldzug nach Sizilien« (unter dem Titel »Der Athener Ausfahrt« 1907 erschienen). |
1906 |
In der Schülerzeitung erscheinen zwei Gedichte Heyms. |
1907 |
Frühjahr: Heym legt die Abiturprüfungen ab. Beginn des Jurastudiums in Würzburg. Heym wird Mitglied im Corps Rhenania. Sommer: Reise nach Tirol, Innsbruck und München. Herbst: Aufenthalt in Berlin. Neben dem Jurastudium setzt Heym seine literarische Produktion fort, vor allem schreibt er Gedichte. Zu seinen Vorbildern gehören Friedrich Hölderlin, Friedrich Nietzsche und Christian Dietrich Grabbe. |
1908 |
Frühjahr: Reise ins Riesengebirge. Sommer: Corpsreise an den Rhein und die Mosel. August: Heym reist nach Berlin. November: Kurzer Aufenthalt in Würzburg, dann Rückkehr nach Berlin. Heym immatrikuliert sich an der Universität in Berlin und führt dort sein Jurastudium fort. |
1909 |
Heym verfasst die Schrift »Versuch einer neuen Religion«. Die von Heym bewunderten und als geistesverwandt betrachteten Dichter sind nun Heinrich von Kleist, Christian Dietrich Grabbe, Georg Büchner, Arthur Rimbaud, Friedrich Hölderlin und Christopher Marlowe. |
1910 |
Heym nimmt Kontakt zu Wilhelm Simon Guttmann, dem Gründer der Neuen Bühne, auf und schickt ihm sein Trauerspiel »Die Hochzeit des Bartolomeo Ruggieri«. Guttmann äußert sich begeistert über das Stück und führt Heym in den 1909 von Kurt Hiller gegründeten frühexpressionistischen »Neuen Club« in Berlin ein, dem auch die Lyriker Jakob van Hoddis und Ernst Blaß angehören. Heym wird Mitglied des Clubs. Mai: Heym immatrikuliert sich an der Universität Jena. Juni: Der »Neue Club« beginnt, unter dem Titel »Neopathetisches Cabaret« öffentliche Lesungen zu veranstalten. Juli: Heym trägt im »Neopathetischen Cabaret« zum ersten Mal und mit großem Erfolg öffentlich Gedichte vor. August: Rückkehr aus Jena nach Berlin. Die in Zeitungen gedruckten Gedichte stoßen auf große Resonanz. Heym erhält von Ernst Rowohlt in Leipzig das Angebot zur Publikation eines Lyrikbandes. |
1911 |
Januar: Heym legt in Berlin die erste Juristische Staatsprüfung ab. Beginn des Referendariats, das er nach drei Monaten abbricht. Februar: Mitarbeit an der von Franz Pfemfert neu herausgegebenen expressionistischen Zeitschrift »Die Aktion«. Heyms einziges zu Lebzeiten veröffentlichtes Buch, der Lyrikband »Der ewige Tag«, erscheint als eine der ersten Publikationen des literarischen Expressionismus. Das zentrale Thema der Gedichte ist die Großstadt, wobei die Beschreibungen Heyms die Unwirtlichkeit der Städte und die Anonymität und Feindseligkeit dieses Lebensraums thematisieren. Sommer: Bekanntschaft und Freundschaft mit Hildegard Krohn. Fortsetzung des Referendariats in Wusterhausen bei Berlin. September: Heym immatrikuliert sich am Seminar für Orientalische Sprachen an der Universität Berlin. November: Vertrag mit Rowohlt über den Novellenband »Der Dieb« (erscheint posthum 1913). Heym wird zum Dr. jur. promoviert. Reise nach München. |
1912 |
Reise nach Metz. 16. Januar: Heym ertrinkt mit seinem Freund Ernst Balcke beim Schlittschuhlaufen auf der Havel. Nach Heyms Tod erscheint der Gedichtband »Umbra vitae«. Mit expressiven, drastischen Metaphern von Krieg, Tod und Verfall vermitteln die darin enthaltenen Gedichte die Endzeitstimmung einer von Todgeweihten und Wahnsinnigen bevölkerten untergehenden Welt. |
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