Kunstreiche Zusammenfügung edler Steinen.

[12] Rudolphus II. Römischer Kayser hatte einen guldenen Ring / in welchen ein Künstler einen Diemant und Amethysten mit so grosser Geschicklichkeit gefaßt hatte / daß man unter beyden auch nicht die geringste Zertheilung wahrnehmen konte. Hier übertraffe zweiffels ohne die Kunst die Natur: Der Diemant allein kostete 18000. Gold-Gulden: Der Amethyst aber /wegen seiner um sich spielenden Flammen / 200. Reichsthaler.


Frag:


Wie groß die Zahl der Bürger in einer Stadt seyn solle?


Antwort.


Hierinfalls kan man keine gewisse Zahl setzen / sondern sie ist also einzurichten / damit die Stadt von Menge der Menschen nicht beschwehret werde / noch auch an denenselbigen Mangel leyde.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 12.
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