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[99] Als einstens ein Spanischer Kauffmann / mit vielen Eseln und Last-Thieren in denen Canarischen Insulen zu Schiff angelanget war / liesse er alsobald seine Wahren ausladen / und das kostbariste davon besagten Eseln aufladen: da nun diese in einem sehr lustigen Wäldlein passirten / und das liebliche Gesang dasiger Vöglen / so von der Insul den Nahmen tragen /anhörten; da spitzte einer aus ihnen / der sich am gescheidisten zu seyn bedunckte gewaltig die Ohren /gabe auf dem Schlag genaue Achtung in Hoffnung selbigen völlig zu begreiffen / um sich hierdurch bey seiner Zuruck kunfft in Spanien bey jedermann beliebt zu machen / und für allen anderen seines gleichen Langohren den Vorzug zugewinnen. Demnach man nun nach Verkauffung deren Waaren / in[99] dem Ruckweg kaum die Spanische See-Küsten erblickt hatte /da fienge besagter Esel aus dummer Hoffart an / in dem Schiff gewaltig zu gumpen / und den Thon der Canarien-Vöglen / den er bestens begriffen zu haben vermeinte / hören zu lassen: allein / alle Anwesende konten nichts anders als ein grobes arcadisches Jo Jo Jo vernehmen; weiln aber nun solches ihnen höchlich mißfiele / als gabe ein jeder den Tact mit groben Prüglen auf das ungestudirte Leder / und machte den Esel dadurch stillschweigen.