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[244] Sieben gantzer Jahr hatte Protogenes / der weltberühmte Mahler in Verfertigung einer Bildnuß / wodurch er sich einen unsterblichen Nahmen machen mögte / zugebracht: solches Kunststuck ist hernach aus der Insul Rhodus nach Rom überbracht / und daselbst in den Tempel des Friedens / an einen ansehnlichen Ort gestellet worden: als nun einstens Apelles in solchen Tempel kame / und besagter Bildnus ansichtig worden: ist er in folgende Wort ausgebrochen. O herrliches Werck; O rare Sach! O höchste Mühe! O gröstes Kunst-Stück: doch fügte er hinzu: Dieses allein gehet dem Bild ab / daß es nit lebet dann hätte es ein Leben / so wäre es zweiffels ohn unsterblich. Plinius lib. 35. cap. 10.