Arglistiger Weiber-Mörder.

[252] Ein gewieser Mann in der Provence in Franckreich /hatte ein sehr unzüchtig buhlerisch Weib: damit er nun derselben ohne grosse Aergernuß möchte abkommen / ließ er seinen Maul-Esel 3. Tag lang ohne Trincken: folgends den 4ten Tag / wie sie mit guten Gesellschafft aus der Stadt wollten spatzieren reiten längst den Fluß Ahosne / ließ er sein Weib darauf sitzen. Der Esel aber / aus grossem Durst / lieff alsobald dem Fluß zu / und ließ sich mit gemeldter Frauen darein / dieweil aber der Fluß gantz tieff und schnell /muste die Frau ertrincken / und kam der Esel mit grosser Noth darvon.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 252-253.
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