Ansehnliche Hunds-Begräbnussen.

[266] Zu Bononia in Italien / werden an einem Ort / ausser der Stadt / von einem Hund folgende Wort gelesen:


Latrai à Ladri, & à gli Amanti tacqui;

Onde à messeri, & à madonna piacqui.


Auf Teutsch:


Wann Dieb und Mörder brachen ein /

So that ich weidlich bellen drein /[266]

Wann aber Freunde kamen an /

So schwieg ich still und ließ sie gahn;

Derowegen ich von meinen Herrn /

Und auch von meiner Frauen / gern

Gesehen und gelitten ward /

Und ohne Schläg gehalten zart.


Von eines Hunds Begräbnus zu Genua / in des Printzen Auria oder d'Oria Garten / deme jährlich 500. Cronen zu seinen Unterhalt sollen seyn deputirt gewesen / ist Joannes Henricus â Pflaumern, in selbigen Printzens Pallast Beschreibung zu lesen.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 266-267.
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