Unwitziger Duellant.

[338] Ein Florentiner von Adel kam nach Mayland in eines Barbierers Haus / allwo er in einem Schild / einen Ochsen-Kopff ersahe / und sagte: daß es seine Wappen seye / der Bader widerspricht es / und will behaupten / es sey ein uraltes erworbenes Wappen; der Edelmann fordert den Bader auf folgenden Tag zum Fechten auf den Kampff-Platz heraus / da sie aber zusamm kommen / allwo ein Menge Volcks zugelauffen / fragte der Bader nochmahln / warumen sie schlagen wollen: jener sagte / weil du mein Wappen / als einen Ochsenkopff im Schild führest / der mir allein gebühret / der Bader aber sagte: so behalte du deinen Ochsen-Kopff / dann ich führe nur einen Kühkopff: Also sind diese zwey närrische Köpff im Frieden nach Haus gangen.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 338.
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