»Die letzten Zehn«

[441] Was heulst du wie die römische Sibylle

In unsre altarkadische Idylle

Dein dreimal disharmonisches: »Mehr Licht!«?

Schon immer war das Wappenthier der Dichter

Ein Bandwurm und ein Nürenberger Trichter,

Die Garde stirbt, doch sie ergiebt sich nicht!


Wenn du durchaus nur säen willst, dann säe!

Wir gönnen dir von Herzen deine Mühn.

Doch wer wird krächzen wie die Nebelkrähe,

So lange lenzroth noch die Rosen blühn?


Wir rühren wacker unsern alten Kleister

Im himmelblauen Regenbogenton,

Sagt doch der Jupiter von Weimar schon:

In der Beschränktheit zeigt sich erst der Meister![441]


Quelle:
Arno Holz: Buch der Zeit. Berlin 21892, S. 441-442.
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