[Plan der dritten Fassung]

[170] Aetna.

1.

Empedokles


2.

Empedokles. Pausanias.

Abschied


3.

Empedokles. Der Greis.

Erzählung seiner Geschichte.


Weiser. Ich fürchte den Mann, der Göttern


Was zürnest du der Zeit, die mich gebar,

Dem Element, das mich erzog

Empedokles geht.


o lerne sie verstehn, die Pfade, so ich wandle,
[170]

Pausanias. Der Gegner. Dieser ist vorzüglich, um einen Anfang seiner Versuche zu haben und durch die Unentschiedenheit der Lage nach dem Zerfall des Volks mit Empedokles, freilich auch durch den Haß seiner Superiorität zu dem übertriebenen Schritte verleitet worden, das Volk zu seiner Verbannung zu bereden; nun da ihn das Volk zu vermissen scheint, und ihm selbst sein größtes Objekt fehlt, das er gerne, als inferiores, bei sich hätte, auch das geheime Band, das ihn und Empedokles bindet, das Gefühl der ursprünglichen ungewöhnlichen Anlage, und einer beederseitigen tragischen Bestimmung läßt es ihn wirklich bereuen; er macht also bei dem ersten Laut der Unzufriedenheit, den das Volk über Empedokles Verbannung äußert, selber den Vorschlag, ihn wieder zurückzurufen. Es dürfe nichts für immer geschehen bleiben, sagt er, es sei nicht immer Tag und auch nicht Nacht, nachdem der stolze Mann das Los der Sterblichen versucht, so mög er wieder leben. Pausanias.


Der Greis. Der König.

Greis.

Reflektierend idealisch.


König heroisch reflektierend.


Bote.

Greis.

Der König bittet seinen Bruder p. p.

König überwältiget bejaht es.[171]

Aber er will auch nicht mehr beraten sein, will keinen Mittler zwischen sich und seinem Bruder haben, und der Alte soll hinweg.

Nun geh, ich brauche keinen Mittler.

Dieser geht denn auch.

Monolog des Königs. Begeisterung des Schicksalsohns.


Empedokles und König.


Empedokles

mein ist diese Region p. p.


laßt den Rasenden. p. p.

kluger Mann

Empedokles


Doch hat Eine Mutter uns gesäugt.

König

Wie lang ists schon?

Empedokles

Wer mag die Jahre zählen – aber


Übergang

vom Subjektiven zum Objektiven.

Da der König abgehn will, begegnet ihm ein Bote, der das herannahende Volk verkündiget. In seiner Erschütterung spricht er den[172] Glückseligkeitsgesang, geht dann in Entrüstung über und befiehlt, daß die Bewaffneten sich verbergen sollen, um aufs erste Zeichen, das er geben werde, p. p. am Ende wird ihm die Ankunft der Schwester und des Pausanias verkündiget.


Die Schwester. Pausanias.


Schwester naiv. idealisch

Sie sucht Empedokles

Pausanias


Empedokles

naiv. idealisch


Schwester fragt den König

will beide versöhnen

spricht vom Volk.

bittet Empedokles zurückzukehren

Wunden Vergessenheit.


Empedokles

heroisch idealisch


Vergeben ist alles.

Pausanias sieht die Abgesandten des Volks nahn. Schwester fürchtet den Ausgang – die zweideutige Menge, den Zwist des Empedokles mit dieser, und des andern Bruders mit ihr, den Zwist, der nun erst zwischen beiden Brüdern ganz zu beginnen scheint.

Empedokles

bleibt ruhig, tröstet sie, friedlich, sagt er, soll dieser Abend sein, kühle Lüfte wehn, die Liebesboten, und freundlich von den Himmelshöhn herabgestiegen, singt der Sonnenjüngling dort sein Abendlied, und goldner Töne voll ist seine Leier.


Abgesandte des Volks.


Sie begegnen ihm in ihrer wahrsten Gestalt, so wie er sie selber sah,[173] wie sie in ihm sich spiegelten, ganz um ihn, dessen Tod seine Liebe, seine Innigkeit ist, so fest an sich zu ketten, wie er es sonst war, aber je näher sie ihm mit ihrem Geiste kommen, je mehr er sich selbst in ihnen siehet, um so mehr wird er in dem Sinne, der nun schon herrschend in ihm geworden ist, bestärkt.

Quelle:
Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 4, Stuttgart 1962, S. 170-174.
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Der Tod des Empedokles
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