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[109] Im Lentzen glaubt man Brot; Brot hofft man in dem Sommer;
Im Herbste nimmt man Brot; Der Winter stillt den Kummer.
Ein Christ lernt glauben erst; nach diesem lernt er hoffen;
Die Hoffnung macht ihn starck; im Tod ist alles troffen.
Sonst ist es lieblich erst, ein Christ genennt zu werden;
Wann aber Hitze kümmt, Müh, Sorgen und Beschwerden,
Da geht es schwitzig her; doch folgen drauff viel Früchte,
Biß letzlich uns der Tod die volle Gnüge richte.
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